Italowestern
Gnade spricht Gott - Amen mein Colt
Motive, Symbolik und religiöse Bezüge im Italowestern
Marburg 2018, 672 Seiten, 15 x 22 cm, gebunden, mit Fadenheftung und Lesebändchen ISBN: 978-3963171239
39,00 €
Die Filmhelden nennen sich Halleluja, Amen und Spirito Santo. Zum Stammpersonal gehören Pfarrer, Priester, Ordensleute. Häufig wird die Bibel zitiert und gebetet. Worum handelt es sich? Um erbauliche Unterhaltung für fromme Christen? Keineswegs. Die Rede ist vom zynischen und gewalttätigen Italowestern, dem populärsten und innovativsten Vertreter des europäischen Genrekinos der 60er- und 70er-Jahre. Er hat seither nicht nur Kultstatus unter vielen Filmliebhabern erreicht, sondern übt bis heute prägenden Einfluss auf die Gestaltungsmöglichkeiten des Films aus.
Michael Striss nähert sich dem Phänomen aus der Sicht eines Kenners und Liebhabers des italienischen Genrefilms, aber auch aus der des Theologen. Aus dieser doppelten Perspektive gelingt ihm nicht nur eine ausführliche Analyse der Motive des Genres, sondern erstmals auch eine umfassende Darstellung der vielfältigen religiösen Bezüge. Der Leser begegnet auf diesem Streifzug Huren und Heiligen, wahren Teufeln ebenso wie Racheengeln oder messianischen Erlöserfiguren. Er erlebt Passion, Kreuzigung, Auferstehung, aber auch die Hölle und das göttliche Endgericht. Am Schluss steht die erstaunliche Erkenntnis: Der Italowestern ist ohne seine Verwurzelung im biblisch-christlichen Glauben – und sei er noch so verschüttet oder gebrochen dargestellt – nicht zu denken.
Im Juni 2018 wurde der Büchner-Verlag aus Marburg mit dem erstmals ausgelobten Hessischen Verlagspreis in der Kategorie "Gründerpreis" ausgezeichnet. Das Buch war Bestandteil der Bewerbung.
Auch wurde das Buch als Bewerbung des Verlags um den "NDR-Kultur-Sachbuchpreis 2018" eingereicht.
2020 gehörte der Büchner-Verlag zu den Gewinnern des Deutschen Verlagspreises.
Juni 2018: mit den vier engagierten Vorstandsmitgliedern des Büchner-Verlages
14. Juni 2018: Interview in Marburg-Michelbach - der "Bulli-Talk":
Frankfurter Buchmesse 2018